Bis aufs Blut. Zerfleischt in der Highschool

Aus dem amerikanischen Englisch von Johanna Davids, herausgegeben und mit einem Nachwort von Rosa Eidelpes
212 Seiten, gebunden, großformatig, mit zahlreichen Illustrationen der Autorin

Ackers Kult-Klassiker: Eine literarische Tour de Force!

ISBN: 978-3-7550-0001-3

34,00

Beschreibung

Janey lebt in einem Zimmer, das von außen abgeschlossen wird. Zweimal am Tag kommt der persische Sklavenhändler herein und bringt ihr bei, eine Hure zu sein. Sonst passiert nichts. Als sie eines Tages in einer vergessenen Ecke des Zimmers einen Bleistiftstummel und ein Stück Papier findet, beginnt sie, ihr Leben aufzuschreiben. Angefangen hatte alles mit ihrem Vater, der gleichzeitig auch ihr Lover war, sich dann aber in eine andere verliebte …

Mit Bis aufs Blut hat Kathy Acker eine brillant subversive Erzählung geschaffen, die aus Gesprächen, Beschreibungen, Zeichnungen, Vermutungen und Notizen besteht. Durchkomponiert und wild, düster und grell zugleich, fällt dieses Stück Literatur aus jeder Zeit. Acker maßt sich darin an, eine Geschichte so drastisch und bildgewaltig zu erzählen, dass die Lektüre einen völlig verändert zurücklässt.

Pressestimmen

»Das zentrale Problem der wechselnden weiblichen Erzählstimmen in Kathy Ackers ›Bis aufs Blut‹ […] lautet: ›FÜR LIEBE TUN MÄDCHEN ALLES‹, und es handelt sich dabei natürlich nicht nur um das Problem der Protagonistin Janey […], sondern um eine Art Menschheitsproblem, das bei Frauen aber eine spezielle Ausprägung hat, die weitreichende Probleme für sich nach sich zieht (nämlich asymmetrische Machtverhältnisse, die zu schlechtem Sex, weniger Geld und kostenloser Care-Arbeit führen). Diese Erpressbarkeit und Abhängigkeit als Kernerfahrung weiblicher Existenz ist es, die die […] amerikanische Schriftstellerinnen-Legende Kathy Acker in ›Bis aufs Blut‹ umkreist.«
Antonia Baum, Die Zeit

»Ein Anti-Bildungsroman auf Koks. […] Offenkundig verstand die Bundesprüfstelle nichts von einer Kunst, die sich gegen Normen jeder Art wendet und mit inhaltlicher und formaler Grenzüberschreitung operiert. Die Neuübersetzung macht das Buch nun glücklicherweise wieder breit zugänglich, es war vorher auf Deutsch nur antiquarisch erhältlich. Der neue Text von Johanna Davids ist zeitgemäßer, treffender, härter, derber und entwirrt manchen englischen Satz. Patina hat dieser Text nicht, davon zeugt auch der Respekt, den Autorinnen wie Sheila Heti oder Chris Kraus Kathy Acker nach wie vor zollen. Tatsächlich stellt Bis aufs Blut Fragen nach männlicher Herrschaft über Frauenkörper, nach der männlichen Dominanz im Literaturbetrieb. Hochaktuell ist die Kritik am eurozentrischen Blick im letzten Teil des Buches.«
Pascal Fischer, Deutschlandfunk Kultur

»Zwar sind ihre Texte tatsächlich sehr heftig in Ausdruck und Inhalt, aber sie sind weit mehr als das. Ihr wichtigstes Werk Bis aufs Blut. Zerfleischt in der Highschool erweist sich als eine wilde Mischung aus drastischer Prosa, trashkulturellen Versatzstücken ohne Scheu vor Splatter-Elementen und hochliterarischen Zitaten. Um poetologische Normen schert Acker sich nicht. […] Die hier geschilderten Liebeserfahrungen zwischen Tortur und Rausch wirken so authentisch und intensiv, dass man meint, die Autorin habe eigene Erlebnisse zugrunde gelegt. […] Eine extreme Erforschung von Gewalt und Sexualität, von Liebe und Trennungsqual. […] Das Buch gehört eindeutig in den literarischen Kanon, ist aber nichts für zartbesaitete Gemüter.«
Enno Stahl, Deutschlandfunk Büchermarkt

»Kaum eine deviante Handlung ist ausgelassen, Geschlechtsverkehr reiht sich an Geschlechtsverkehr, Kindersex, Fellatio, Cunnilingus und abschließend Abtreibungen werden verharmlost.«
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften

»Ackers wild erfinderisches, direktes und täuschend spontanes Schreiben in Bis aufs Blut greift auf die Poesie von Catull und Propertius, die Romane der französischen Modernisten Bataille und Laure und Dutzende anderer ihrer Vorgänger:innen zurück.«
– Chris Kraus, The Paris Review

»Kathy Ackers Schreiben ist virtuos, wahnsinnig, verrückt – so sexy, so schmerzhaft, mitten aus einem wilden Herzen gerissen.«
– Jeanette Winterson, LitHub

Urheber:innen

Kathy Acker, 1948 in New York City geboren, gilt als eine der einflussreichsten US-amerikanischen Schriftstellerinnen und Künstlerinnen. Mit Bis aufs Blut gelang ihr der große Durchbruch. Sie starb im Alter von 50 Jahren in Tijuana, Mexiko. Ihr umfangreiches Werk wird in zahlreiche Sprachen übersetzt und dient seither vielen Schriftstellerinnen als Vorbild.

Johanna Davids ist Übersetzerin aus dem Englischen. Zuletzt erschien ihre viel gelobte Übersetzung von Kate Tempests Sollen sie doch Chaos fressen.

Rosa Eidelpes ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, sie forscht  u. a. zum Werk Georges Batailles und seiner Rezeption.

Zusätzliche Information

ISBN

978-3-7550-0001-3