Paris · Rot

208 Seiten, Klappenbroschur mit Goldprägung

Ein dunkler Traum von der Erotik der Einsamkeit

15,9920,00

Beschreibung

Ein Mädchen mit vielen Namen hat Zuflucht gefunden in einem Zimmer des Hotel D’Avalon. Nach einem Ereignis der Zerstörung wurde sie zurückgelassen – und alles, was ihr bleibt, ist ihr Traum von einer anderen Welt: Paris.
Doch selbst dieser Traum droht in jener Nacht unterzugehen. Ein seltener Komet erscheint am Himmel, viele Namen erweisen sich als falsch. Erinnerungen einer Flucht durch den Wald führen sie an die dunkelsten Stellen des Traums. Das Mädchen begehrt ihren Lehrer, oder doch eher die Strafe, die er ihr zufügt. Im Inneren der zerstörten Welt leuchtet immer wieder die Farbe Rot auf: Das Herz der Stadt rebelliert. Ein Labyrinth aus Träumen, mal zaghaft verrätselt, mal überbordend und grell, führt uns Paris · Rot von den Tiefen unseren Erlebens mitten in die vielschichtige Wirklichkeit und wieder zurück. Niemand wird unverändert zurückkehren.

Pressestimmen

»So wenig Wirklichkeit war selten in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Die 1991 geborene Anna Gien interessiert sich nicht für literarische Milieustudien, für welthaltige Geschichten von Herkunft und Prägung. In ihrem Roman wachsen Föten im Mutterleib quer heran – wie ein dickes Baguette, Menschen verlieren den Verstand angesichts eines schier endlosen, strahlend blauen Himmels und immer wieder geht die gesamte Realität in roten Flammen auf. […]  Kunst bringt in diesem Roman ein wenig Linderung, lässt sich aber nie mit Mitteln der Logik begreifen. Anna Gien scheint sich ganz dem Symbolismus verschrieben zu haben, jener literarischen Strömung, die im späten 19. Jahrhundert in Paris ihren Ausgangspunkt nahm und die sich entschieden gegen einen klaren Sinn, gegen Alltag in der Literatur wandte. Der so als rätselhaft konzipierte Roman ist nicht nur Pose einer Autorin, die das lässig schillernde Spiel der Selbstinszenierung beherrscht. Paris · Rot bildet auch einen Gegenpol zu den autofiktionalen Geschichten, die bei jungen deutschsprachigen Autorinnen und
Autoren nach wie vor so beliebt sind.«
Miriam Zeh, Deutschlandfunk Kultur

»Bravourös switcht Gien zwischen den sprachlichen Registern, spielt mit Versatzstücken aus Hoch- und Popkultur, mit Masken, Verkleidungen und dem (Frau-)Sein als Performance. Es geht um Fassaden und Projektionsflächen, Fremdbezeichnungen und Selbstinszenierungen, Schauen und Angeschautwerden – und letztendlich immer auch um die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, dem männlichen Blick zu entkommen.«
Anja Kümmel, Tagesspiegel

»So ist es auch in Giens vielschichtigem Buch: Aus Paris […] kommen in ›Paris Rot‹ neue, andere Frauen. Und zwar solche, die inzwischen viel zu selten geworden sind in der Literatur, zumal der von Frauen. Es sind keine schlanken influencerinnenhaften Figuren im emanzipierten Sex- und Einkaufsrausch unterm weiten französischen Himmel, sondern seltsame, bindungslose und »hässliche« Nebenprodukte der urbanisierten Gesellschaft, die eben wegen ihrer Eigenwilligkeit so interessant wirken. Dreckige, in billige Pelze gewickelte Frauen und ihre Traumwelten zeigt Anna Gien – ›atroces fleurs‹ hatte der Dichter Rimbaud sie genannt –; in ›Paris Rot‹ werden sie zu Bedeutungsträgerinnen des Schönen, ihre Herzen sind tapfer, die Herzen funkeln rot.«
Sarah Pines, Literarische Welt

Urheber:in

Anna Gien, geboren 1991, ist Autorin des 2019 erschienenen Romans M. Ihre Essays und Texte wurden in Mode- und Kunstpublikationen veröffentlicht u.a. im Monopol Magazin und im Feuilleton der ZEIT. Anna Gien lebt und arbeitet in Berlin.

Zusätzliche Information

Gewicht 520 g
Größe 22,9 × 13 × 3,4 cm
Förderung

Die Arbeit an diesem Buch wurde gefördert von der der Frankfurter Stiftung maecenia für Frauen in Wissenschaft und Kunst.

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