Up Your Ass

Beschreibung

Valerie Solanas’ lange verschollenes geglaubtes Theaterstück ›Up Your Ass‹ sprengt soziale und sexuelle Normen und die patriarchale Kultur, die sie hervorbringt, durch ihre charakteristische Respektlosigkeit und Witz, Schärfe und Haltung.

Das Stück bringt eine Reihe verrückter Stereotype zum Vorschein: den ahnungslosen Freier, den langweiligen Narzissten, zwei gehässige Drag Queens, das übermütige Karrieremädchen, die sexverdorbene Hausfrau und zwei rassistisch motivierte Pick-up-Künstler. Im Mittelpunkt steht die Protagonistin Bongi Perez – die auffallend viele Gemeinsamkeiten mit Solanas hat: eine sardonische Stricherin, die uns durch die Seitengassen ihres Straßenlebens mitnimmt.

Der fiktionalisierte Vorgänger des ›Manifests der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer‹ hat die Solanas ureigene subversive Sprache. Der Text spuckt und zwinkert gleichermaßen, umarmt die Abgründe und die Außenseiter und überführt uns mit unseren eigenen Vorurteilen.

Pressestimmen

»Solanas hat die besondere amerikanische Fähigkeit, Verzweiflung und Bitterkeit in handfeste, kluge Erkenntnisse zu verwandeln.«
Svenska Dagbladet

»Dieser Text skizziert einen Raum geschlechtsspezifischer Möglichkeiten, der jahrelang nicht theoretisiert werden konnte, und setzt sich für die Rechte von Sexarbeiterinnen ein. Dabei skizziert er die dunkle Zukunft der Reproduktionstechnologie durch Anspielungen auf den biologischen Determinismus.«
Wendy Vogel, Artforum

Urheber:innen

Valerie Solanas, 1936 in Atlantic City geboren, studierte zunächst Psychologie, bevor sie die USA bereiste. In Manhattan schrieb sie ihr S.C.U.M. Manifesto und lernte Andy Warhol kennen, der sie in seine Factory einlud. Zwei Jahre später schoss sie ihm dreimal in den Oberkörper.

Marie Beckmann, geboren 1997 in Herzberg am Harz, studierte Philosophie und Kulturwissenschaften in Leipzig und Paris. Seit 2023 studiert sie Bildende Kunst. Beckmann lebt und arbeitet in Berlin als freie Redakteurin, Lektorin und Übersetzerin, u. a. für den Merve Verlag und für Künstlerische Forschung Berlin.